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Weihnachten mit Kindern feiern

Aber wie?

Die Festtage stehen vor der Tür und die Vorbereitungen laufen in vielen Haushalten bestimmt schon auf Hochtouren. Hier wird noch schnell die Küche gestrichen oder die Fenster geputzt, es wird dekoriert und geschmückt - wir wollen es schließlich so richtig hübsch haben an Weihnachten. Die Adventszeit ist da und die Vorfreude wächst. Diese festliche Zeit, voll mit besonderen Momenten, kann für Kinder zu einer besonderen Herausforderung werden. 

Viele Familien treffen sich an den Feiertagen oft und gerne mit Verwandten und Freunden, es gibt ungewohntes, besonderes Essen, viele Lichter, Gerüche und Musik. Oft kommen Anspannung, Aufregung, familiäre Unstimmigkeiten oder Erwartungsdruck dazu. Bei Kindern, die auf derartige Veränderungen ohnehin schon sensibel reagieren, kann diese besondere Zeit zu einer großen Reizüberflutung und zu starken Gefühlsausbrüchen führen. 

Doch wie kann man die Weihnachtszeit so gestalten, dass alle Familienmitglieder zufrieden sind? 

Hiermit wollen wir Euch ein paar Denkanstöße geben, für eine friedvolle, gemeinsame Weihnachtszeit.

  1. Kindgerechte Umgebung: Sicherlich ist eure Wohnung/euer Haus sowieso schon kindgerecht eingerichtet, wenn ihr mit Kindern darin wohnt. Behaltet dies auch in der Weihnachtszeit bei. Baut keine Deko auf, die von den Kindern nicht angefasst oder bespielt werden darf, dann müssen die Kinder dahingehend auch nicht ständig ermahnt oder zurechtgewiesen werden. Lasst eure Kinder beim schmücken mithelfen – das vermittelt ein Gefühl von Selbstwirksamkeit und echter Teilhabe am Geschehen.
  2. Ein Fest für alle Sinne: Versucht einmal zu beobachten, welche Sinne für euer Kind am bedeutsamsten sind und welcher Sinn am schnellsten überfordert ist. Ist es die laute Musik, die blinkenden Lichter oder der kratzige Weihnachts-Pullover? Diese Dinge kann man reduzieren.
  3. Das Kind gibt den Takt an: Versucht, den Zeitplan so zu stricken, dass er für eure Kinder möglichst angenehm, routiniert und „normal“ ist – das vermittelt Sicherheit und Struktur. Wenn eure Kinder sonst entscheiden dürfen, was und wann sie essen wollen, dann sollten sie das an Weihnachten auch dürfen. Braucht ein Kind mal eine Pause, dann helft ihm dabei, sich zurück zu ziehen. 
  4. Keine künstliche Spannung: Versucht, die Spannung so gering wie möglich zu halten, denn „von Außen“ kommt sicherlich genug Aufregung. Redet nicht ständig vom Weihnachtsmann/Christkind und zählt nicht die Tage bis es endlich so weit ist (wenn das Kind nicht danach fragt). Die Erwachsenen können der Ruhepol sein, den die Kinder in dieser Zeit brauchen. 
  5. Keine Reizüberflutung: Lasst alles weg, was stresst und tut das was euch guttut! Keine Familie sollte ihre Weihnachtszeit auf eine bestimmte Art und Weise gestalten müssen „weil man das halt so macht“. Weihnachtsmarkt ist zu laut und zu voll? Dann geht ihr nicht hin. Ein Weihnachts-Fotoshooting stresst euch? Dann lasst es bleiben. Zu viele Verwandtschaftsbesuche mit riesiger Geschenke-Flut sind euch zu anstrengend? Dann bleibt zu Hause. Besinnt euch auf euch und eure Bedürfnisse. 
  6. Erwartungen runterschrauben und absprechen: Oft sind die Erwartungen hoch und noch höher können die Enttäuschungen sein. Besprecht euch selber gut (ggf. mit eurem Partner) über eure eigenen Pläne und Erwartungen an die Weihnachtszeit, damit niemand auf der Strecke bleibt. Macht euch bewusst, dass Kinder nicht absichtlich undankbar sind oder uns bewusst verletzen wollen – sie äußern nur auf sehr direktem Wege ihre Empfindungen und verstellen sich nicht. 

So wichtig und bedeutend die Weihnachtszeit für viele Familien auch ist, ich finde wir können uns dennoch vor Augen führen, dass Weihnachten nur ein Fest von vielen ist. Wir können auch an den darauffolgenden Tagen noch die Verwandtschaft besuchen, einander Geschenke machen und wir dürfen in der Gestaltung absolut flexibel sein. Jedes Fest kann auf seine Weise schön sein und jede Familie kann eigene Traditionen entwickeln.

Eigene Familie - Eigene Wege gehen

Wir müssen keine Traditionen übernehmen, weil die Familie das schon immer so gemacht hat. Wir dürfen als Kern-Familie unsere eigenen Rituale und unser eigenes Weihnachts-Gefühl entstehen lassen. Was dabei zählt sind unsere Kinder und die werden irgendwann ganz eigene, besondere Erinnerungen an Weihnachten haben. 

Kein Weihnachten wird wie ein anderes und auch keine Familie ist wie eine andere – deshalb darf jede*r den eigenen Weg finden und so feiern, wie es am besten zur Situation und zum eigenen Familienleben passt. Was passt zu Euch und Eurer Familie? 

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