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Mutter werden

Muttertät – über das Mutter werden

Eine Geburt gehört sicherlich zu den bewegendsten und aufregendsten Erlebnissen, die uns passieren können. Dabei kommt bei einer Geburt nicht nur ein Kind zur Welt – sondern auch eine Mutter. Da wird aus einer Frau zu einer Mutter, die sich plötzlich in einer völlig neuen Rolle wiederfindet. Ab jetzt gibt es ein Leben davor und eins danach. Die Schwangerschaft gibt uns zwar etwas Zeit, uns darauf vorzubereiten, aber dann ist es unausweichlich und mit der Geburt auch nicht wieder rückgängig zu machen: Wir werden Mutter. Trotz der gut genutzten Vorbereitungszeit, trotz aller Gespräche, trotz all der besuchten Schwangerschaftskurse und der gelesenen Broschüren und Bücher – man wird ins kalte Wasser geworfen und ist doch ganz „plötzlich“ Mutter.

Plötzlich ist da ein Wesen, das völlig hilflos darauf angewiesen ist, dass wir die Verantwortung tragen und (ob wir können oder nicht) unser Bestes geben um es optimalerweise gesund, gebildet und vor allem geliebt groß werden zu lassen. 

Wie kann ich eine gute Mutter sein?

Die deutsche Schriftstellerin Gertrud von leFort beschreibt es ganz romantisch mit den Worten „Geboren wird nicht nur das Kind durch die Mutter, sondern auch die Mutter durch das Kind“. Susanne Mierau sagt dazu: „Die Mutter verbirgt sich auch schon vor dem Kind in uns: Es ist ein Bild von Mutterschaft.“ Die Auswirkungen dieses Mutterbildes spüren wir zwar erst wenn das Kind zur Welt gekommen ist, aber dennoch tragen wir schon vorher diese Vorstellung von Muttersein in uns – auch ohne zu gebären oder ein Kind beim Aufwachsen zu begleiten. Dieses Bild von Mutterschaft ist lange vor dem Kind entstanden und macht schließlich einen großen Teil unserer eigenen mütterlichen Identität aus. Da sind wir alle geprägt worden, von gesellschaftlichen Leitbildern, von anderen uns umgebenden Müttern, von Vorbildern und nicht zuletzt von unseren eigenen Müttern.  Hier wurde festgelegt, wie wir uns eine Mutter vorstellen, welche Eigenschaften wir Müttern zuschreiben, wie wir uns unsere eigene Mutterschaft vorstellen – und auch welche Anforderungen und Erwartungen wir an uns selbst und andere Mütter haben. Dass wir hier nicht immer nur die positivsten und schönsten Erinnerungen vor Augen haben, sondern durchaus auch Momente der Enttäuschung oder negative Gefühle in Bezug auf die eigene Kindheit darf nicht ausser Acht gelassen werden. Die Fragen: Was für eine Mutter will ich sein und vor allem: Wie kann ich eine „gute“ Mutter sein? beschäftigen sicherlich jede Mutter im Laufe ihrer Mutterschaft. 

Muttertät - oder: Wer bin ich eigentlich?

Die Lebensphase, in der Frauen zu Müttern werden und sich diese Fragen vermehrt stellen nennt sich „Muttertät“. Geprägt durch die beiden Doulas Natalia Lamotte und Sara Galan beschreibt der Begriff (als Äquivalent zur „Pubertät“) den Zeitraum, in dem sich für die werdende Mutter alles verändert und sie ihre Identität als Mutter findet. 

Sich in einer neuen Lebensphase zurechtfinden und die eigene Identität passend dazu entwickeln ist in keinem Alter so richtig leicht und das kann uns auch niemand abnehmen. Was uns helfen kann ist Wissen. Wissen darüber, was sich auf den verschiedensten Ebenen alles verändert und was da auf uns zukommt – sowohl psychisch, als auch körperlich oder sozial. Auch wenn man nicht alles planen kann, so können wir als (werdende) Mütter doch trotzdem versuchen uns durch das nötige Wissen ein Stück Sicherheit zu verschaffen. Sich bewusst zu machen, welche inneren Bilder von Mutterschaft mich eigentlich prägen – und sich dann bewusst dafür oder dagegen entscheiden - das schafft Identität. Die eigene Muttertät als solche annehmen und leben, mit all ihren Facetten, mit Fehlern und mit Umwegen, macht uns zu nahbaren und echten Müttern. Unsere Kinder brauchen schließlich keine perfekt programmierten Care-Roboter, sondern ein Gegenüber, an dem man sich auch mal reiben kann, mit Gefühlen, mit Schwächen und mit Charakter. 

Wir haben gleich zwei Angebote für euch, die sich mit dem Thema Muttertät beschäftigen. Es gibt zum einen einen Infoabend mit allen wichtigen Infos für euch und es gibt einen Visionboard Workshop, bei dem ihr euch ganz in Ruhe und individuell anschauen könnt, wer ihr eigentlich noch so seid. Als Mutter, als Freundin, als Partnerin, als Tochter usw. Komm vorbei, wir freuen uns auf dich.

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